Losnummer 3563 - Auktion 141
HERKULES UND OMPHALE

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18.000,00 EUR

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Anzeige Ende: 29.12.2024 - 09:00:00
Beschreibung
JAKOB DE WIT
19. Dezember 1695 Amsterdam - 12. November 1754 ebenda


HERKULES UND OMPHALE

Öl auf Leinwand (altdoubl.). 125 x 139 cm (R. 130 x 145 cm). Rechts unten signiert und datiert: 'JdWit 1721'. Part. leicht altrest., min. Altretuschen, leichte Farbverluste. Rahmen.

In der griechischen Mythologie ist die Geschichte von Herkules und Omphale ein faszinierendes Kapitel, das Aspekte von Sühne, Umkehrung der Geschlechterrollen und kulturellen Austausch beleuchtet. Herkules, bekannt als der stärkste aller griechischen Helden, war der Sohn des Zeus und der sterblichen Alkmene. Er war berühmt für seine immense Stärke und die Erfüllung der zwölf Arbeiten, die ihm von König Eurystheus auferlegt wurden. Doch trotz seiner heroischen Taten war Herkules auch für seinen unbändigen Zorn und gelegentlichen Verlust der Selbstkontrolle bekannt. Nach einer besonders schweren Tat - dem Mord an Iphitos - suchte Herkules göttlichen Rat, um seine Sünden zu sühnen. Das Orakel von Delphi wies ihn an, sich als Sklave zu verkaufen, und der Erlös sollte als Wiedergutmachung verwendet werden. Herkules wurde an Omphale, die Königin von Lydien, verkauft. Omphale, die Tochter des Flussgottes Iardanos, war eine mächtige und unabhängige Herrscherin. Sie besaß nicht nur königliche Autorität, sondern auch große Weisheit und Stärke. Die Beziehung zwischen Herkules und Omphale war ungewöhnlich, da sie eine Umkehrung traditioneller Geschlechterrollen darstellte. Herkules, der große Held, wurde zum Diener und trug die Frauenkleider seiner Herrin, während Omphale seine Keule und das Löwenfell übernahm. In dieser Zeit führte Herkules viele Aufgaben für Omphale aus, darunter auch heroische Taten, die seiner üblichen Rolle entsprachen, wie das Erlegen von Räubern und das Säubern der Landschaft von Ungeheuern. Doch gleichzeitig zeigte er sich auch in häuslichen und demütigeren Tätigkeiten, die traditionell als weiblich angesehen wurden. Diese Geschichten illustrieren nicht nur die Vielseitigkeit von Herkules, sondern auch die Macht und den Einfluss von Omphale. Die Episode mit Omphale endet schließlich damit, dass Herkules seine Sühnezeit erfolgreich beendet und als gereinigter und weiserer Mann zurückkehrt. Omphale, die ihn nicht nur als Diener, sondern auch als Geliebten behandelt hatte, half ihm, seine innere Balance und seine wahre Stärke zu erkennen. Die Geschichte von Herkules und Omphale hebt sich in der griechischen Mythologie durch ihre ungewöhnliche Dynamik und die Umkehrung der traditionellen Rollenbilder hervor. Sie zeigt, dass Stärke und Weisheit nicht nur in körperlicher Macht liegen, sondern auch in der Fähigkeit zur Demut und zur Anerkennung der eigenen Fehler. Jakob de Wit, geboren am 19. Dezember 1695 in Amsterdam, war ein bedeutender niederländischer Maler des 18. Jahrhunderts, der vor allem für seine meisterhaften Grisaille-Malereien und dekorativen Decken- und Wandgemälde bekannt ist. Sein Werk ist ein beeindruckendes Zeugnis des barocken Stils, geprägt von Eleganz, Leichtigkeit und einer virtuosen Technik. De Wit zeigte schon in jungen Jahren ein bemerkenswertes Talent für die Malerei. Seine erste künstlerische Ausbildung erhielt er bei dem Amsterdamer Maler Albert van Spiers. Um sein Können weiter zu verfeinern, reiste er 1714 nach Antwerpen, wo er Schüler des renommierten Malers Jacob van Hal wurde. Diese Zeit in Antwerpen war prägend für de Wit, da er dort intensiv mit der barocken Malweise und der flämischen Tradition vertraut wurde. Nach seiner Rückkehr nach Amsterdam 1717 etablierte sich de Wit schnell als gefragter Künstler. Seine Spezialität waren Grisaille-Malereien - monochrome Gemälde, die oft in Grau- oder Brauntönen ausgeführt wurden und das Aussehen von Skulpturen imitieren sollten. Diese Technik nutzte er meisterhaft für illusionistische Effekte, die in der Innenraumdekoration des 18. Jahrhunderts sehr geschätzt wurden. Jakob de Wits Werke waren häufig großformatige Decken- und Wandgemälde, die in den prächtigen Häusern der wohlhabenden Amsterdamer Bürgerschaft zu finden waren. Ein herausragendes Beispiel seiner Arbeit ist die Deckengemälde-Serie im Amsterdamer Stadthaus, das heutige Königliche Palais. Diese Werke zeichnen sich durch ihre lebendige Darstellung mythologischer und allegorischer Szenen aus, die sowohl eine tiefe Kenntnis der klassischen Themen als auch eine brilliante künstlerische Technik zeigen. Ein weiteres bemerkenswertes Werk ist sein Gemälde "Triumph der Tugend", das sich im Rijksmuseum in Amsterdam befindet. Dieses Werk zeigt de Wits Fähigkeit, komplexe Kompositionen zu gestalten und die Figuren in einer dynamischen, fast skulpturalen Weise darzustellen. Jakob de Wit war nicht nur als Maler erfolgreich, sondern auch als Lehrer und Förderer der Kunst. Zu seinen Schülern zählten einige der bedeutendsten Künstler seiner Zeit, und er trug wesentlich zur künstlerischen Ausbildung in Amsterdam bei. Er starb am 12. November 1754 in seiner Heimatstadt Amsterdam. Sein Werk hinterließ einen nachhaltigen Einfluss auf die niederländische Malerei des 18. Jahrhunderts, und seine Kunstwerke sind bis heute in zahlreichen Museen und Sammlungen weltweit zu bewundern. Jakob de Wit bleibt ein bedeutender Vertreter des Barocks, dessen Werk Eleganz, technische Perfektion und künstlerische Innovation vereint (OpenAI's ChatGPT AI language model, persönliche Kommunikation, 24.07.2024).

Provenienz: Hessische Privatsammlung.
Details
Losnummer 3563
Künstler JAKOB DE WIT
Folgerechtsabgabe Nein
Schätzpreis von 18000
Standort
Standort: Deutschland, 40210

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