130: FINE ART & ANTIQUES | JEWELLERY |
First lot ends: 06.09.2023 - 10:00:00
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Lot number 1489 -
Auction
GROSSES PRUNKTABLETT MIT DEM EINZUG LUDWIGS IV. NACH ROM
Description
GROSSES PRUNKTABLETT MIT DEM EINZUG LUDWIGS IV. NACH ROM
Österreich, Wien, wohl Meister Karl Decker, nach 1872
Silber, gedrückt, getrieben und ziseliert, teils graviert und partiell vergoldet, Füße aus gegossenem Weißmetall. L. 82,5 cm. Punziert mit Garantiemarke und Meisterzeichen 'KD'. Ovale Form auf vier ornamental gestalteten Hermenfüßen mit unterschiedlichen
Wappendarstellungen. Die ansteigende Fahne ist umlaufend mit einem reliefierten
Lorbeerkranz verziert. Im Spiegel im Relief gearbeitete, vielfigurige Darstellung eines
Kaisers zu Pferd umgeben von einem bewaffneten Heer von Landsknechten. Unterhalb des Szene
Gravurinschrift 'Lvd. Cog. Bav. Lvd. Severi. Wittelspac: Filivs'. Diese meint 'Lvd[ovicvs]
[cog[nomine] Bav[arvs] Lvd[ovici] Severi Wittelspac[hii] Filivs' und bedeuted 'Ludwig mit
Beiname 'der Baier', Sohn Ludwigs des Strengen von Wittelsbach'. Am oberen Bildrand
appliziertes Rundmedaillon mit gekrönter Wappenkartusche. Ludwig IV. (geboren 1282 oder
1286; gestorben 1347) war bekannt als Ludwig der Bayer. Als Sohn des bayrischen
Herzoghauses der Wittelsbach, wurde er 1314 nach seinem Sieg über die Habsburger bei
Gammelsdorf (1313) zum deutschen König gewählt. 1322 besiegte er den habsburgischen
Gegenkönig Friedrich den Schönen bei Mühldorf. Zur gleichen Zeit begann Ludwig's Kampf
gegen Papst Johannes XXII, der weder Ludwig's Wahl noch dessen Ansprüche auf die
kaiserlichen Herrschaftsrechte über Italien anerkennen wollte. Der Streit, der 1324 nach
Ludwig's Bannung durch den Papst ausbrach, war eine Fortsetzung früherer Konflikte
zwischen Kaiser- und Papsttum über die Vorherrschaft in Europa. Ludwig wurde gebannt und
mußte 1325 Friedrich III. als Mitkönig akzeptieren. Mit Unterstützung der italienischen
Ghibellinen wurde Ludwig 1328 in Rom von Sciarra Colona als Vertreter des römischen Volkes
in einer weltlichen Zeremonie zum Kaiser gekrönt. Die Unnachgiebigheit des Papstes
sicherte Ludwichg auch die Unterstützung der deutschen Kurfürsten; 1338 erklärten sie in
Rheuse das Prinzip der Kaiserwahl durch die Kurfürsten, wonach keine päpstliche
Bestätigung dazu nötig sei. Ein Fuß min. lose.
Provenienz: Süddeutsche Privatsammlung.
Österreich, Wien, wohl Meister Karl Decker, nach 1872
Silber, gedrückt, getrieben und ziseliert, teils graviert und partiell vergoldet, Füße aus gegossenem Weißmetall. L. 82,5 cm. Punziert mit Garantiemarke und Meisterzeichen 'KD'. Ovale Form auf vier ornamental gestalteten Hermenfüßen mit unterschiedlichen
Wappendarstellungen. Die ansteigende Fahne ist umlaufend mit einem reliefierten
Lorbeerkranz verziert. Im Spiegel im Relief gearbeitete, vielfigurige Darstellung eines
Kaisers zu Pferd umgeben von einem bewaffneten Heer von Landsknechten. Unterhalb des Szene
Gravurinschrift 'Lvd. Cog. Bav. Lvd. Severi. Wittelspac: Filivs'. Diese meint 'Lvd[ovicvs]
[cog[nomine] Bav[arvs] Lvd[ovici] Severi Wittelspac[hii] Filivs' und bedeuted 'Ludwig mit
Beiname 'der Baier', Sohn Ludwigs des Strengen von Wittelsbach'. Am oberen Bildrand
appliziertes Rundmedaillon mit gekrönter Wappenkartusche. Ludwig IV. (geboren 1282 oder
1286; gestorben 1347) war bekannt als Ludwig der Bayer. Als Sohn des bayrischen
Herzoghauses der Wittelsbach, wurde er 1314 nach seinem Sieg über die Habsburger bei
Gammelsdorf (1313) zum deutschen König gewählt. 1322 besiegte er den habsburgischen
Gegenkönig Friedrich den Schönen bei Mühldorf. Zur gleichen Zeit begann Ludwig's Kampf
gegen Papst Johannes XXII, der weder Ludwig's Wahl noch dessen Ansprüche auf die
kaiserlichen Herrschaftsrechte über Italien anerkennen wollte. Der Streit, der 1324 nach
Ludwig's Bannung durch den Papst ausbrach, war eine Fortsetzung früherer Konflikte
zwischen Kaiser- und Papsttum über die Vorherrschaft in Europa. Ludwig wurde gebannt und
mußte 1325 Friedrich III. als Mitkönig akzeptieren. Mit Unterstützung der italienischen
Ghibellinen wurde Ludwig 1328 in Rom von Sciarra Colona als Vertreter des römischen Volkes
in einer weltlichen Zeremonie zum Kaiser gekrönt. Die Unnachgiebigheit des Papstes
sicherte Ludwichg auch die Unterstützung der deutschen Kurfürsten; 1338 erklärten sie in
Rheuse das Prinzip der Kaiserwahl durch die Kurfürsten, wonach keine päpstliche
Bestätigung dazu nötig sei. Ein Fuß min. lose.
Provenienz: Süddeutsche Privatsammlung.
Details
Lot number | 1489 |
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Artist | |
Resale right levy | No |
Estimate price from | 4500 |