SCHMUCK & JUWELEN | VINTAGE |
Erstes Los endet: 12.12.2024 - 16:00:00
Losnummer 855 -
Auktion 145
HOCHBEDEUTENDES SANTA MARIA AQUAMARIN COLLIER VON THEODOR WENDE AUS DER SAMMLUNG FRITZ NIESCHER (CHEMNITZ)
Voraussichtliche Aufrufzeit
13.12.2024 - 13:24 Uhr
Startpreis
42.000,00 EUR
(Mindestgebot 42.000,00 EUR)
Beschreibung
HOCHBEDEUTENDES SANTA MARIA AQUAMARIN COLLIER VON THEODOR WENDE AUS DER SAMMLUNG FRITZ NIESCHER (CHEMNITZ)
Pforzheim, 1931
GG 585. Ketten-L. ca. 49,5 cm, Anhänger ca. 4,2 x 3,8 mm. Ges.-Gew.: 40,68 g. Ein achteckig facettierter Santa Maria Aquamarin, ca. 90 ct laut DSEF (91.55 ct laut
Aufzeichnungen), ca. 31,20 x 24,85 x 16,17 mm. Farblich als "Santa Maria" bezeichnet. Der
Stein wurde in Idar-Oberstein von der Edelstein-Schleiferei "Gebrüder Leyser" facettiert
und am 21.10.1930 erworben. Theodor Wende fertigte die Fassung und die aus 23 Gleidern
bestehende Kette zum Dezember 1931 an.
Seit den frühen 1920er Jahren trug der Chemnitzer Fabrikant und Unternehmer Fritz Niescher (1889-1974) eine bedeutende Kunstsammlung von Werken der klassischen Moderne zusammen. Neben Werken von Ernst Barlach, Otto Dix, Lyonel Feininger, Paul Gauguin, Ludwig Gies, George Grosz, Carl Hofer, Paul Klee, Oskar Kokoschka, Georg Kolbe, Aristide Maillol, Otto Mueller, Emil Nolde, Richard Scheibe, Karl Schmidt-Rottluff und Renée Sintenis erwarb Niescher auch eine umfassende Anzahl an Kunstgegenständen der Wiener Werkstätten, darunter bedeutende Arbeiten von Dagobert Peche und Josef Hoffmann. Alle Objekte dokumentierte Niescher in Sammlungslisten, die einen guten Überblick über seine Sammlungstätigkeit zeigen. Besonders bemerkenswert war Nieschers Hingabe zur Förderung aufstrebender Künstler. Er erkannte das Potenzial junger Talente und erwarb ihre Werke frühzeitig, wodurch er nicht nur seine Sammlung erweiterte, sondern auch die Karrieren dieser Künstler vorantrieb. Fritz Niescher pflegte insbesondere zu Otto Dix eine besonders enge Beziehung. 'Bereits in den 1920er Jahren hatte er Arbeiten von Dix in Ausstellungen gesehen und erwarb 1932 die erste Zeichnung von ihm. Im August 1933 besuchte Niescher den Künstler in seinem Dresdner Atelier. Aus dieser Begegnung erwuchs eine lebenslange freundschaftliche Beziehung und Begeisterung für das Werk des Künstlers. Auch in der schweren Zeit, als die Nationalsozialisten Dix seiner Professur an der Dresdener Kunstakademie enthoben, ihn als "Entarteten Künstler" diffamierten und ihm Ausstellungsverbot auferlegten, stand Niescher dem Maler bei. Er erteilte Dix Porträtaufträge und erwarb von ihm Gemälde, Druckgraphiken und Zeichnungen, insbesondere Silberstiftzeichnungen. Damit sicherte er einen nicht unwesentlichen Teil des Lebensunterhaltes der Familie Dix. Fast bis zu seinem Lebensende erwarb Fritz Niescher zahlreiche Werke des Künstlers.' Ein weiterer Sammlungsschwerpunkt betraf das Werk des Güstrower Bildhauers und Grafikers Ernst Barlach. Bereits in den 1920er Jahren begeisterte er sich für 'Handzeichnungen Ernst Barlachs, doch war es nicht einfach, dessen Blätter zu erwerben, da der Künstler Zeichnungen nur ungern verkaufte. 1929 gelang Niescher erstmals der Ankauf einer Zeichnung von Barlach. Während der 1930er und 1940er Jahre erwarb der Sammler, der Barlach 1935 persönlich kennengelernt hatte, zahlreiche Zeichnungen und Druckgraphiken des Künstlers. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs baute Niescher seine Barlach-Sammlung gezielt weiter aus.' Rund 500 Kunstwerke von über 30 Künstlern des Expressionismus und der Neuen Sachlichkeit erwarb Niescher für seine Sammlung bis zu seinem Tod: 'Ein facettenreiches Kaleidoskop der Moderne mit Blick für Qualität und Interesse an den künstlerischen Strömungen der Gegenwart.' Seit 2021 präsentiert die Kunstsammlung Gera ausgewählte Werke aus Nieschers Privatsammlung, die als Dauerleihgabe für zehn Jahre in Gera beherbergt werden darf. Zitiert nach: Perlen der Moderne - Highlights aus der Sammlung Niescher unter: https://www.gera.de/tourismus-freizeit-kultur/museen/kunstsammlung-gera-/-orangerie/ausste llungsarchiv/perlen-der-moderne-highlights-aus-der-sammlung-niescher.
Expertise: DSEF Expertise von 2024 anbei.
Provenienz: Privatsammlung Dr. Müller (Schwiegersohn Fritz Nieschers), Westfalen. Privatsammlung Fritz Niescher (1889-1974), Chemnitz.
Pforzheim, 1931
GG 585. Ketten-L. ca. 49,5 cm, Anhänger ca. 4,2 x 3,8 mm. Ges.-Gew.: 40,68 g. Ein achteckig facettierter Santa Maria Aquamarin, ca. 90 ct laut DSEF (91.55 ct laut
Aufzeichnungen), ca. 31,20 x 24,85 x 16,17 mm. Farblich als "Santa Maria" bezeichnet. Der
Stein wurde in Idar-Oberstein von der Edelstein-Schleiferei "Gebrüder Leyser" facettiert
und am 21.10.1930 erworben. Theodor Wende fertigte die Fassung und die aus 23 Gleidern
bestehende Kette zum Dezember 1931 an.
Seit den frühen 1920er Jahren trug der Chemnitzer Fabrikant und Unternehmer Fritz Niescher (1889-1974) eine bedeutende Kunstsammlung von Werken der klassischen Moderne zusammen. Neben Werken von Ernst Barlach, Otto Dix, Lyonel Feininger, Paul Gauguin, Ludwig Gies, George Grosz, Carl Hofer, Paul Klee, Oskar Kokoschka, Georg Kolbe, Aristide Maillol, Otto Mueller, Emil Nolde, Richard Scheibe, Karl Schmidt-Rottluff und Renée Sintenis erwarb Niescher auch eine umfassende Anzahl an Kunstgegenständen der Wiener Werkstätten, darunter bedeutende Arbeiten von Dagobert Peche und Josef Hoffmann. Alle Objekte dokumentierte Niescher in Sammlungslisten, die einen guten Überblick über seine Sammlungstätigkeit zeigen. Besonders bemerkenswert war Nieschers Hingabe zur Förderung aufstrebender Künstler. Er erkannte das Potenzial junger Talente und erwarb ihre Werke frühzeitig, wodurch er nicht nur seine Sammlung erweiterte, sondern auch die Karrieren dieser Künstler vorantrieb. Fritz Niescher pflegte insbesondere zu Otto Dix eine besonders enge Beziehung. 'Bereits in den 1920er Jahren hatte er Arbeiten von Dix in Ausstellungen gesehen und erwarb 1932 die erste Zeichnung von ihm. Im August 1933 besuchte Niescher den Künstler in seinem Dresdner Atelier. Aus dieser Begegnung erwuchs eine lebenslange freundschaftliche Beziehung und Begeisterung für das Werk des Künstlers. Auch in der schweren Zeit, als die Nationalsozialisten Dix seiner Professur an der Dresdener Kunstakademie enthoben, ihn als "Entarteten Künstler" diffamierten und ihm Ausstellungsverbot auferlegten, stand Niescher dem Maler bei. Er erteilte Dix Porträtaufträge und erwarb von ihm Gemälde, Druckgraphiken und Zeichnungen, insbesondere Silberstiftzeichnungen. Damit sicherte er einen nicht unwesentlichen Teil des Lebensunterhaltes der Familie Dix. Fast bis zu seinem Lebensende erwarb Fritz Niescher zahlreiche Werke des Künstlers.' Ein weiterer Sammlungsschwerpunkt betraf das Werk des Güstrower Bildhauers und Grafikers Ernst Barlach. Bereits in den 1920er Jahren begeisterte er sich für 'Handzeichnungen Ernst Barlachs, doch war es nicht einfach, dessen Blätter zu erwerben, da der Künstler Zeichnungen nur ungern verkaufte. 1929 gelang Niescher erstmals der Ankauf einer Zeichnung von Barlach. Während der 1930er und 1940er Jahre erwarb der Sammler, der Barlach 1935 persönlich kennengelernt hatte, zahlreiche Zeichnungen und Druckgraphiken des Künstlers. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs baute Niescher seine Barlach-Sammlung gezielt weiter aus.' Rund 500 Kunstwerke von über 30 Künstlern des Expressionismus und der Neuen Sachlichkeit erwarb Niescher für seine Sammlung bis zu seinem Tod: 'Ein facettenreiches Kaleidoskop der Moderne mit Blick für Qualität und Interesse an den künstlerischen Strömungen der Gegenwart.' Seit 2021 präsentiert die Kunstsammlung Gera ausgewählte Werke aus Nieschers Privatsammlung, die als Dauerleihgabe für zehn Jahre in Gera beherbergt werden darf. Zitiert nach: Perlen der Moderne - Highlights aus der Sammlung Niescher unter: https://www.gera.de/tourismus-freizeit-kultur/museen/kunstsammlung-gera-/-orangerie/ausste llungsarchiv/perlen-der-moderne-highlights-aus-der-sammlung-niescher.
Expertise: DSEF Expertise von 2024 anbei.
Provenienz: Privatsammlung Dr. Müller (Schwiegersohn Fritz Nieschers), Westfalen. Privatsammlung Fritz Niescher (1889-1974), Chemnitz.
Details
Losnummer | 855 |
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Künstler | |
Folgerechtsabgabe | Nein |
Schätzpreis von | 42000 |